Geesthacht. Trotz 3100 Mitgliedern ist die Zahl stetig rückläufig. Neue Mitglieder gibt es kaum. Was jetzt mit den Einlagen passiert.

Der Tod gehört unverrückbar zum Leben dazu. Damit er Angehörige finanziell nicht unvermittelt trifft, gibt es seit 1923 die Sterbekasse Geesthacht. Hier zahlen die Mitglieder zu Lebzeiten einen Beitrag in den Versicherungsverein ein, mit dem Zweck, dass den Hinterbliebenen im Todesfall ein Sterbegeld ausgezahlt wird. Auf der Jahreshauptversammlung haben die Mitglieder der Sterbekasse, die mit 3097 Mitgliedern der größte Verein in der Elbestadt ist, nun einstimmig für die Auflösung gestimmt.

Die 55 anwesenden Mitglieder der Sterbekasse haben sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass eine Bestandsübertragung auf die Solidar Versicherungsgemeinschaft aus Bochum erfolgen soll. Dafür hätte eine Mehrheit von drei Vierteln ausgereicht.

Sterbekasse: Geesthachts größter Verein löst sich auf

Mit der Übertragung sollen die Einlagen der Mitglieder, die Bilanzsumme der Geesthachter liegt immerhin bei 4,2 Millionen Euro, sowie die Verträge Eins-zu-Eins erhalten bleiben. Die Solidar ist mit 90.000 Mitgliedern Deutschlands größte Sterbekasse, hat eine Bilanz von 200 Millionen Euro und kann sich acht hauptamtliche Mitarbeiter leisten.

Als Gründe für die Auflösung, die schon 2018 im Raum gestanden hatte, nannte die Geesthachter Vorsitzende Katrin Wiegratz trotz der Größe schwindende Mitgliederzahlen, weil kaum neue hinzukämen, sowie immer mehr werdende bürokratische Auflagen, die für einen ehrenamtlichen Vorstand nicht zu leisten seien.

Vereinsübergang wohl am Jahresende

Ein Vorstandsmitglied der Solidar Bochum war bei der Jahreshauptversammlung in Geesthacht anwesend und konnte Fragen der Anwesenden beantworten. „Ich bin mit dem Beschluss sehr zufrieden und ich hoffe, alle Mitglieder auch“, so Wiegratz. Der Vorstand der Sterbekasse wurde neu gewählt und bereitet nun den Übergang vor. Noch fehlt grünes Licht von den Finanzaufsichten von Land und Bund. Wiegratz schätzt, dass sich dies noch bis Jahresende hinziehen könnte.